Das Burgenland wird weiter im großen Stil humanitäre Hilfe für die Leidtragenden des Krieges in der Ukraine leisten. Nach der erfolgreichen Hilfsgüter-Sammelaktion steht jetzt die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen im Zentrum. Ich habe kein Verständnis dafür, dass sich der Bund derzeit so defensiv verhält und noch immer über die Frage diskutiert, wer die Koordination bei der Unterbringung von Flüchtlingen übernehmen. Das Burgenland wird hingegen eine aktive Rolle übernehmen.

Derzeit ist die Lage so, dass immer mehr nichtmobile Flüchtlinge jenseits der Grenze stranden und nicht wissen, so sie unterkommen können. Auch Schlepper-Organisationen beginnen aus dieser Situation Kapital zu schlagen. Das Burgenland wird daher noch diese Woche selbst Busse organisieren, um vorerst 500 Menschen direkt von der Grenze zu holen und in unserem Bundesland unterzubringen. Wir brauchen jetzt keinen Streit in Österreich – jetzt geht es darum, humanitäre Hilfe zu leisten und mit gutem Beispiel bei der Unterbringung von Flüchtlingen voranzugehen! Die Lösung der sich zuspitzenden Flüchtlingssituation werde als gesamteuropäische Aufgabe anzugehen sein, so Doskozil. Es werde auch einen fairen Verteilungsmechanismus brauchen. Wir wollen als Bundesland mit einer großen Tradition der Hilfsbereitschaft auf jeden Fall unseren Beitrag leisten und Bewegung in diese Diskussion bringen. Neben der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf, die bereits für die Erstversorgung parat stehe, seien derzeit rund 1.000 Notquartiere verfügbar. Von privater Seite seien über die Hotline des Landes bereits 400 bis 500 Unterkünfte eingemeldet worden. 

Die burgenländische Bevölkerung hat einmal mehr ihr großes Herz bewiesen, die Feuerwehren und unsere Landesstellen haben die Aktion perfekt organisiert. Das gesamte Burgenland zieht an einem Strang, um humanitäre Hilfe für die unschuldigen Opfer dieses furchtbaren Krieges zu leisten.

Schon am Freitag war ich gemeinsam mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in Košice, um vor Ort über die Hilfsgüter-Logistik aus dem Burgenland zu beraten. In der ostslowakischen Großstadt, die ungefähr 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt, fand einerseits ein Gespräch mit Erzbischof Bernhard Bober statt, andererseits wurden auch Kontakte mit Caritas-Vertretern geknüpft. Wir machten uns auch ein Bild von der Lagerhalle, in der Hilfsgüter der von Pfarrer Günter Kroiss organisierten Sammelaktion bis zur Weiterverfrachtung ins Zielgebiet deponiert werden konnten. Hauptziel des Košice-Besuchs war es, eine strukturierte Logistik für die am Samstag vom Land gemeinsam mit den Feuerwehren durchgeführte Hilfsgüter-Sammelaktion zu sichern. Eine vom Land angemietete Lagerhalle bei Košice wird als Drehscheibe fungieren, zu der wir durch die Unterstützung privater Frächter aus dem Burgenland die Güter transportieren werden. Von dort wird über örtliche Partner ein Shuttledienst die Güter direkt in die Region Uschhorod in der Ukraine bringen. Unsere Hilfe soll dort ankommen, wo sie benötigt wird.

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